Tragseile schieben oder wechseln?
Tragseile schieben oder wechseln?
Seit Jahren kreuzen sich die Meinungen ob Tragseile von Pendelbahnen und 2S- oder
3S-Umlaufbahnen in regelmässigen Zeitabständen verschoben werden sollen oder nicht. Was in
den einzelnen Ländern wie in der Schweiz üblich ist, galt bisher insbesondere in Frankreich nicht.
Die Anforderungen
Dass Tragseile auf Stützensätteln besonderen Beanspruchungen und gegebenenfalls Ermüdung ausgesetzt sind, bezweifelt niemand. Durch das Rutschen der Seile auf den Sätteln sowie das Aufstossen der Seildrähte durch die darüber führenden Fahrzeugrollen, sind einzelne Drahtbrüche kein seltenes Ereignis. Um dies im Griff zu behalten, gibt es zwei verschiedene Methoden: Seile werden regelmässig um die grösste Sattellänge verschoben oder die Seile auf den Sätteln werden in regelmässigen Abständen abgehoben und rundum magnetinduktiv geprüft.
Mit dem Seilschieben wird davon ausgegangen, dass die Seillängen auf den Stützen nicht zu lange beansprucht werden und vor oder hinter den Schützensätteln zu liegen kommen. Bei jedem Schiebemanöver sind die betroffenen Seilstücke vor und nach dem Verschieben magnetinduktiv zu prüfen. Die Schiebeintervalle sind entweder durch Vorschriften oder Empfehlungen der System- und Seilhersteller vorgegeben. Diese Arbeiten sind grundsätzlich gut im Voraus planbar und sollten die Anlage nicht während der Betriebszeiten stören.
Mit dem Abheben und magnetinduktiven Kontrollieren der Seilstücke auf den Stützensätteln wird der Zustand des betroffenen Seilstückes direkt geprüft. Im Falle grösserer Schäden ist aber unter Umständen ein sofortiger Ersatz des Seiles erforderlich und könnte bei Lieferschwierigkeiten den Betrieb stark beeinträchtigen. Andererseits ist diese Methode sicher bedeutend einfacher und kostengünstiger auszuführen, solange kein neues Seil erforderlich wird. Dort wo die Vorschriften die Kontrollmethode noch offen lassen, muss der Betreiber Kosten und Betriebsausfallrisiken selber abwägen. Dies geschieht zur Zeit noch in Frankreich, wo sich Behörden nicht definitiv zur Lösung mit Seilschieben entschieden haben.
Hat man sich für Seilschieben entschieden, dann muss die Anlage mit einer Befestigunsvorrichtung ausgelegt sein und an einem Seilende die nötige Seilreserve vorhanden sein. Dies erfordert in den meisten Fällen eine Pollerabspannung in einer Station. Bei älteren Anlagen ist dies jedoch nicht vorhanden oder nicht einbaubar.
Es ist keine Frage, diese Methoden zur Kontrolle und Gewährleistung der höchsten Sicherheit sind aufwendig und kostspielig, Für diese Arbeiten sind Spezialisten gefragt, die das entsprechende Knowhow und Equipment besitzen. Die Firma ZURBRÜGG Seilbahnen und Montagen hat sich auf solche Aufträge spezialisiert.
Neben dem Seilziehen und der Seilmontage, führt Zurbrügg jedes Jahr auch grosse und anspruchsvolle Seilschiebearbeiten durch. Stolz kann sie zahlreiche Referenzen im In- und Ausland auflisten, darunter grosse Bergbahnunternehmen wie Glacier 3000, Saas-Fee, Zermatt, Schilthorn, Moleson, Val d’Isère, Pic du Midi, Jackson Hole oder auch Roosevelt Island New York. In den meisten Fällen ist das Zeitfenster für diese Seilarbeiten sehr knapp berechnet. Das Zurbrügg-Team hat dafür zahlreiche Spezialausrüstungen und Maschinen bereitgestellt, um den Betrieb der Anlagen möglichst kurz unterbrechen zu müssen. Das Hauptrezept liegt in der Größe und dem Gewicht der eingesetzten Montageausrüstung. So hat sich die eigens entwickelte automatische Linearseilzugmaschine besonders für den Einsatz auf schwer zugänglichen Seilbahnstationen bestens bewährt. Bei Doppeltragseilanlagen werden gut transportierbare Zugmaschinen eingesetzt, die ein gleichzeitiges Ziehen der beiden Tragseile ermöglichen und somit kein Demontieren der Zugseilzwischenaufhängungen erfordern und Zeit sparen helfen. Ob Schieben oder Wechseln, die Firma ZURBRÜGG ist gerüstet.
Hardware
Verwendete Produkte
Diese Produkte wurden in diesem Projekt verwendet